Cantienica-Training stärkt den Rücken aus der Tiefe

Es zwickt im Rücken, der Nacken ist verspannt und jede Bewegung tut weh. Rückenschmerzen können unterschiedliche Gründe haben. Meist sind jedoch mangelnde Bewegung und eine schwache Muskulatur für die Schmerzen verantwortlich. Allzu oft nutzt auch das herkömmliche Training nichts, denn dieses stärkt nur die äusseren Muskelschichten. Hier setzt die Trainingsmethode Cantienica an – sie baut auf Stärke von innen.

Gemäss der Gesundheitsstatistik 2012 des Bundesamtes für Statistik plagen 46% der Frauen und 39% der Männer regelmässig Rückenschmerzen. Beschwerden kommen bei Menschen aller Altersgruppen und Berufszweige vor. Wie die Rheumaliga Schweiz in ihrem Rückenreport Schweiz schreibt, leiden 85% der Betroffenen an sogenannten «unspezifischen» Rückenschmerzen. Dies bedeutet, dass die Schmerzen von der weichen aktiven Muskulatur ausgehen und nicht von den harten knöchernen Strukturen der Wirbelsäule. Verspannungen, Verhärtungen und Reizungen führen mit unter zu unerträglichen Schmerzen.

Funktionelle Rückenschmerzen, also solche ohne körperliche Ursache, können durch Fehlbelastung, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Stress ausgelöst werden. Klar ist, dass kurzfristig eine Behandlung mit Schmerzmitteln notwendig ist, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen und zu verhindern, dass die Schmerzen chronisch werden. Parallel dazu erhalten die meisten Patienten Massagen, gehen zur Physiotherapie oder versuchen, mehr Sport zu treiben. Doch all diese Massnahmen bekämpfen hauptsächlich Symptome, erklärt Andrea Nauer, die als Cantienica-Teacher in Schindellegi arbeitet. „Das Problem ist, dass die Wirbelsäule bei einer schwachen Tiefenmuskulatur ohne Stützkorsett auskommen muss und überlastet wird. Der Körper ist zwar schlau und versucht, Fehlhaltungen auszugleichen, doch irgendwann gelingt das nicht mehr.“

Tieferliegende Muskeln sind zentral

Auch sportlich aktive Menschen leiden oft unter einem schmerzenden Rücken. Dies liegt daran, dass bei vielen Trainingsmethoden hauptsächlich die äussere Muskulatur trainiert wird, und diese durch das Training oft verkürzt ist. Ist dies der Fall, haben die Gelenke nicht mehr die optimale Bewegungsfreiheit und die Gelenkflächen stossen aneinander. Fehlt zudem die notwendige Stabilität, die von den tieferliegenden Muskeln ausgeht, werden einzelne Körperteile überlastet. Dies führt zu Verspannungen und Schmerzen.

Das Cantienica-Training löst bestehende Bewegungs- und Haltungsmuster auf

„Die Cantienica-Methode arbeitet von innen nach aussen“, erklärt Andrea Nauer. „Ziel ist es, das Skelett so aus- und aufzurichten, dass sich keine Knochen und keine Wirbel gegenseitig berühren.“ Dies entlastet die Bandscheiben und schont die Gelenke.

„Zudem gelangt man erst durch das «Aufspannen» an die innere Muskulatur und kann diese gezielt aktivieren und trainieren“, erläutert Andrea Nauer. Das Tiefentraining stabilisiert den ganzen Körper und löst ihn nach und nach aus seiner Fehlhaltung. Mit der Zeit passen sich die äusseren Muskelschichten an die neue Körperhaltung an – verkürzte Muskeln strecken sich und zu lange Muskulatur wird angeregt, sich zusammenzuziehen. Andrea Nauer führt aus, dass die Muskulatur im aufgerichteten Zustand die Arbeit im gesamten Körper gleichmässig verteilt. So kommt es zu keinen Überlastungen, Verspannungen und Schmerzen.

„Ich bin der Meinung, dass langfristig nur das aktive Arbeiten am eigenen Körper zu einer Verbesserung der Beschwerden führt. Das Cantienica-Training ist ein Weg zur Selbstheilung und zu einer lebenslangen Vorsorge für unseren Körper.“

Schritt für Schritt zu einem besseren Körpergefühl

Beim Zuschauen sieht das Cantienica-Training eher unspektakulär aus. Das therapeutische Fitnesstraining arbeitet sanft mit kleinen fliessenden Bewegungen, die bei richtiger Ausführung jedoch sehr effektiv sind. Durch regelmässiges Üben verinnerlichen sich die optimale Haltungs-und Bewegungsmuster und man bekommt ein Gefühl für die richtige Körperhaltung. Andrea Nauer betont, dass sie keine Therapeutin ist. „Ich leite die Teilnehmer in meinen Kursen nur an und gebe Tipps, wie die Übungen exakt ausgeführt werden. Zudem zeige ich, wie man sein neues Körpergefühl auch im Alltag – beim Laufen, Sitzen oder Heben von schweren Dingen – einsetzen kann.“

Cantienica gilt als Methode für Körperform und Haltung. Die aufrechte Haltung und die vernetzte Tiefenmuskulatur geben dem Körper eine Stabilität, die nicht nur bei Rückenbeschwerden, sondern bei vielen weiteren Problemen wie Inkontinenz, Organsenkungen oder Gelenkschäden hilft. Andrea Nauer meint dazu: „Cantienica spricht den ganzen Körper und damit auch den Geist an. Die gute Haltung erhöht das Selbstbewusstsein und hebt die Stimmung.“

 Zusammengefasst:  

Cantienica-Training

Die Cantienica-Methode versteht sich als anatomisch begründetes Trainingskonzept. Das Prinzip der Cantienica-Methode wurde von der Schweizerin Benita Cantieni, die jahrelang unter einer starken Skoliose und Rückenschmerzen gelitten hatte, entwickelt.

Eine Trainings-Lektion dauert 60 Minuten und wird in Kleingruppen bis maximal zehn Personen abgehalten. Die Instruktoren bieten auch Privatlektionen an.

Weitere Informationen findet man hier: www.cantienica.com

Kann man die Cantienica-Methode auch ohne Kursbesuch lernen?

Generell ist es so, dass die Übungen umso besser funktionieren, je exakter sie ausgeführt werden. Wichtige Voraussetzungen sind eine gute Selbstwahrnehmung und ein Gefühl für den eigenen Körper. Ist dies vorhanden, kann man die Übungen auch selbständig aus einem Buch oder von einer DVD lernen.

Wie findet man ein gutes Cantienica-Training?

Auf der Homesite www.cantienica.com finden Sie eine Anbieterliste mit Coaches in der Schweiz, Deutschland, Österreich und vielen weiteren Ländern. Alle aufgeführten Anbieterinnen und Anbieter müssen regelmässig Fortbildungskurse besuchen und gehören dem Cantienica-Qualitätsclub an.

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